Allen Metropolitan-Träumen zum Trotz

Dass man in der Boom-Region Limmattal etwas tun muss, ist glaube ich allen Betroffenen klar. Es wird gebaut und gebaut und verdichtet. Ganze Stadtteile entspriessen dem Boden. Siehe Schlieren und Dietikon. Damit man den wachsenden Bedarf an Mobilität zwischen Killwangen-Spreitenbach und Zürich stillen kann, braucht es über kurz oder lang neue Beförderungsmittel oder Kapazitätserhöhung der bestehenden.

Was man beim Projekt völlig ausser Acht lässt, ist die Tatsache, dass durch die ebenerdige Führung des Bahn-Trasses auch der Individualverkehr betroffen ist. Aufgrund der Lehren die man scheinbar von der Glattalbahn gezogen hat, braucht es natürlich zusätzliche Sicherheitsmassnahmen (Schranken etc.). Was dazu führt, dass es regelmässig in den Hauptverkehrszeiten und darüber hinaus zu Rückstaus an den wichtigsten Orten kommt.

Vor allem auf dem Zürcher Teil der Linie wird der sonst schon enge Platz auf der Strasse noch enger werden. Uns Aargauern könnte das ja noch egal sein. Jedoch mit dem Wunsch einer Verlängerung bis nach Baden, kommen wir nicht darum herum, auch darüber nachzudenken. Wo soll die Bahn denn da ebenerdig durch, ohne dass sie das jetzt schon komplexe System im Badener Zentrum stört? In Dietikon müsste die Limmat-Dörfli-Bahn das BDWM-Trasse kreuzen, was vorhersehbar mit Problemen behaftet ist. Was man hier bauen will ist keine Bahn für einen Metropolitan Raum wie wir ihn heute schon haben, sondern eine Dörfli-Bahn.

Fazit: Die Bahn gehört in den Untergrund oder über den Boden (was aber spätestens bei der Shoppi-Tivoli Brücke ein Abenteuer wird). Weniger Haltestellen dafür schneller und regelmässiger von A nach B, mit Anschluss auf die Kleinraumverteilung (Busse).

Stefan Haller ist Grossrat BDP, Kanton Aargau

 

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