Limmattalbahn – gewichtige Widersprüche von Befürwortern

Leserbrief vom 30. September 2015 von Daniel Jäggi in der az Limmattaler Zeitung zur bevorstehenden Abstimmung über die Limmattalbahn

Erster Widerspruch zur Entwicklung des Limmattals:

Mit seinen  verschiedenen Leitartikeln und Berichten in der Limmattalerzeitung kam deutlich zum Ausdruck, dass Jürg Krebs mit den von Politikern bekannten, allgemein gehaltenen  Argumenten, unter anderem den Annahmen für die Entwicklung des Limmattals, ein vehementer Befürworter des Limmattalbahnprojektes ist. Er verwendet dazu  diese Tageszeitung als Kommunikationsmittel. Das ist sein legitimes Recht.

Jürg Krebs hat sich jedoch insbesondere mit einem Wochenkommentar vom 27. Juni 2015 im Zusammenhang mit dem Rückzug der Baufirma Halter AG in Widersprüche verwickelt. Es sind Kommentare beziehungsweise Feststellungen, die heute ganz klar gegen das vorliegende LTB-Projekt sprechen, zum Beispiel:

„Wachstumshunger verspürt im Limmattal niemand mehr“. „Das Limmattal scheint im Wesentlichen gebaut. Längst hat sich namentlich der Unternehmensteil Entwicklungen (Halter AG) nach neuen Bräuten umgesehen.“ „Geblieben ist höchstens die Lust nach dem einen oder anderen Häppchen und der Wunsch nach Sicherung der Lebensqualität.“

Zweiter Widerspruch betreffend die Ausgaben:

Regierungsrat Ernst Stocker setzte sich als Volkswirtschaftsdirektor sehr engagiert für die Realisierung des Limmattalbahn-Projektes ein. Kosten für den Kanton Zürich CHF 646,6 Mio. (Antrag 5111 an Kantonsrat). Dies unter anderem mit fragwürdigen Argumenten, wie z.B. mit jedem in die Limmattalbahn investierten Franken würden 16 Franken zurückfliessen (wohl kaum beim Kanton); er wolle den Limmattalern ein Geschenk machen (dem sagt man Problemlösung?); in jeder Beziehung hinkende Vergleiche mit Glatttalbahn.

Als Finanzdirektor stellt Regierungsrat Ernst Stocker nun fest, dass die Regierung für die kommenden Jahre ein Sparpaket schnüren muss, weil die Zahlen ab 2017 tief rot ausfallen werden. Den Widerspruch sehe ich im Handeln von Regierungsrat Stocker, der die Limmattalbahn ohne Rücksicht auf die bereits bekannte desolate finanzielle Entwicklung von Kanton und Gemeinden Schlieren/Dietikon mit nur politischen Argumenten befürwortete, nun plötzlich tief rote Zahlen prognostiziert und sparen ansagt. Konsequenterweise müsste er in erster Linie beantragen, auf das „Geschenk“ Limmattalbahn  (nach eingehendem Studium eher Fehlinvestition) zu verzichten.

Diese obigen Tatsachen rechtfertigen es,  am 22.11.2015 ein NEIN in die Urne zu legen.                                                            

Daniel Jäggi, Fahrweid-Geroldswil

 

Anmerkungen der Redaktion:

  • In Kursiv die Stellen im Text, welche die az Limmattaler Zeitung aus dem Leserbrief herausgestrichen hat.
  • Wie wir von Daniel Jäggi erfahren haben, wurde dieser Leserbrief erst nach Nachfrage und erst acht Tage später publiziert. Danke trotzdem, dass die az Limmattaler Zeitung den Leserbrief doch noch gedruckt hat.
  • Der gleiche Leserbrief ging auch an die Neue Zürcher Zeitung, welche den Leserbrief als „zu lang“ abgelehnt hat und sie ohnehin einen längeren Beitrag über die Bedenken zur Limmattalbahn veröffentlichen werde. Wir werden auf die Berichterstattung dieser Zeitung zurückkommen.

 

 

 

 

Schreibe einen Kommentar