Gebetsmühlenartiges aus Weiningen zur Limmattalbahn

„Das Diskussionsniveau ist nicht tragbar“

Im alt ehrwürdigen Sitzungszimmer im Schlössli Weiningen – also weit weg vom gewöhnlichen Volk auf der Strasse! – hat der Weininger Gemeindepräsident Hanspeter Haug seine ihm kopfnickend beipflichtenden Gemeindepräsidenten (gemäss Pressebericht) eingeladen, um genau das zu tun, was er den Gegnern der Limmattalbahn vorwirft, „auf den Mann zu spielen“.

Lesen Sie auch die drei interessanten Kommentare am Ende des Berichtes. Ein Befürworter, der schon zig mal passen musste, weil er mit Kinderwagen keinen Platz im überfüllten Bus fand… Wenn dem wirklich so wäre, hätten die Busbetreiber schon längst zusätzliche Kurse eingeführt. Aber was hat das mit der Limmattalbahn zu tun?

Dass Haug auch noch erwähnt, was die Gegnerschaft vermutlich monieren wird, zeigt, dass er die seit langem auf unserer Webseite dokumentierten Argumente der Gegner gar nie ernsthaft angesehen hat!

Haug war Mitglied der Kantonsratskommission, welche die Limmattalbahn-Vorlage geprüft hat. Dort ist ihm in den 12 Sitzungen wohl auch entgangen, dass wichtige Entscheidungsgrundlagen, wie eine Zweckmässigkeitsbeurteilung für das ganze Limmattalbahn-Projekt  mit vollständiger Wirtschaftlichkeitsrechnung fehlten. Das zeigt, dass der Entscheid hauptsächlich auf den Aussagen von Regierungsrat Stocker basierten.

Schon seit Jahren wollen sie entkräftet haben, dass Elektrobusse eine Alternative sind. Nur steht davon auch nichts in den Unterlagen, da diese Busse in der Tat erst in den letzten Jahren den Durchbruch in die Praxis geschafft haben und die ganze Planung von den Ideen der völlig anders gelagerten Glattalbahn ausgingen.

Überzeugen Sie sich von den Antworten, die Nationalrat Egloff in einem ausführlichen Interview abgegeben hat. Sind unsere Aussagen wirklich „respektlos“?

Ist es nicht eher so, dass die Befürworter langsam kalte Füsse kriegen, weil nun endlich auch das Stimmvolk das Projekt in der Zwischenzeit etwas genauer kennengelernt hat und weiss, dass die Limmattalbahn zu teuer, unnötig und gefährlich ist. Rene Rey, Unterengstringen, hofft nun sogar, dass die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger im Kanton die Gemeinden im Limmattal überstimmen werden…

Was konnten Sie zu diesem Thema in der az Limmattaler Zeitung alleine am 6. Oktober noch alles lesen?

Peter Ringger aus Schlieren: Schade, um die verpasste Gelegenheit

Die fünf Herren Gemeindepräsidenten von der rechten Talseite unterstellen uns Gegnern unfaires Einsprechen gegen die Limmattalbahn gebetsmühlenartiges Argumentieren und Angriffe auf den Mann. Warum zeigt sich der „Vater der Limmattalbahn“, Ex-Gemeindepräsident  Haderer von Unterengstringen, mit ihnen jetzt nicht solidarisch? Warum haben sie sich für diese Bahn auf ihrer Talseite in der Planungszeit nicht stark gemacht, wenn sie doch die Anrainerorte so aufwertet? Die Strahlkraft ihrer Orte hätte eine noch glänzendere Zukunft versprochen. Wir wären mit den flexiblen Bussen auf der Nordseite auch zufrieden gewesen. Schade um die verpasste Gelegenheit, die mit Widersprüchen pariert werden soll.

Paul Lais aus Schlieren: Sollen sie die Bahn doch auf ihrer Seite bauen!

Wenn die Gemeindepräsidenten von rechts der Limmat so viel Positives an der Limmattalbahn sehen, dann sollen sie die Bahn bei sich bauen. Das Projekt würde zwar nicht notwendiger, aber wir auf der linken Limmattalseite müssten uns den Mist nicht täglich ansehen.

Kurt Hauser aus Schlieren: Dieser Artikel hat mich wirklich wütend gemacht

Das Diskussionsniveau ist wirklich nicht mehr tragbar! Was mischen sich die Herren von den Gemeinden rechts der Limmat überhaupt ein, sie werden keine Emissionen haben, müssen beispielsweise nicht aus der Tiefgarage direkt auf die Geleise fahren, ihnen werden nicht sämtliche Bäume abgeholzt oder Land enteignet. Zudem werden Vorgärten nicht nur gestreift, wie im Schlieremer Nr. 3 vom Befürworter-Komitee geschrieben, das heisst gelogen wurde! Übrigens ist dieser Artikel nicht als PR/Inserat gekennzeichnet, obwohl der Schlieremer auch von den Gegnern bezahlt werden muss (Steuergelder). Der einseitige Artikel in der Limmattaler Zeitung hat mich wirklich wütend gemacht.

Martin Müller, Präsident und Gemeinderat DP, Dietikon, in der az Limmattaler Zeitung vom 3. Okbober: Obrigkeitshörig

Mich stört es nicht, wenn sich die Gemeindepräsidenten jenseits des Jordans für die Limmattalbahn einsetzen. Sie tun halt obrigkeitshörig das, was die Zürcher Regierung und die ZPL (Zürcher Planungsgruppe Limmattal) von ihnen erwarten. Vielmehr hatte ihre Argumentation, wonach wir Gegner immer die gleichen Argumente bringen würden, bei mir einen Lachanfall ausgelöst. Sakrament! Sollen wir denn wie die Befürworter wöchentlich neuen Mist erfinden, den wir dem Stimmvolk auftischen können? Wir dürfen getrost bei unseren wenigen, guten Argumenten bleiben, denn sie sind durch die offensichtlich unhaltbaren Behauptungen der Befürworter (z.B. in einem Bus werde es einem übel…) mitnichten entkräftet. Deshalb NEIN zur Limmattalbahn am 22. November!

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