Und sie rast doch – oder doch nicht?!

Leserbrief von Beat Rüst, Schlieren, in der az Limmattaler Zeitung vom 11.08.2015:

Die Verfasserin behauptet, die Limmattalbahn würde mit 60 km/h „durch die Spitalstrasse brettern“. Sie verwechselt jedoch die Höchstgeschwindigkeit mit der örtlich erlaubten Geschwindigkeit: Julie Stucki von der LTB AG schreibt dazu: Die Limmattalbahn fährt ab der Haltestelle Spital bis ca. in der Mitte der Spitalstrasse mit max. 24 km/h“, so schnell wie ein Velo also, zudem muss sie an der Haltestelle anhalten und neu beschleunigen. Das kann wohl niemand ernsthaft als gefährlich bezeichnen. Und weiter: „Anschliessend kann sie (die LTB) leicht beschleunigen und erreicht auf der Höhe der Kreuzung Schönenwerdstrasse eine maximale Geschwindigkeit von 48 km/h. Die Kreuzung ist mit Barrieren gesichert. Aus Sicherheitsgründen wird zwischen dem Eigentrassee und dem Gehweg in der Spitalstrasse eine Hecke o.Ä. erstellt.“ Wer mit diesen Argumenten die LTB verhindern will, müsste auf der ganzen Welt sämtliche Tramschienen herausreissen lassen. Ich habe durchaus Verständnis dafür, wenn Anwohnende sich gegen ein Projekt wehren, aber bitte mit der Wahrheit!

Entgegnung von Irene Brunner, Schlieren, mit Leserbrief in der az Limmattaler Zeitung vom 12.08.2015:

Was die Bitte um wahrheitsgetreue Aussagen anbelangt, sollte sich Herr Rüst besser an die Herrschaften von der LTB AG wenden. Von diesen werden offensichtlich je nach Erfordernis der Situation unterschiedliche „Tatsachen“ verbreitet. Herr Rüst hat anscheinend wörtlich aus einem Schreiben der LTB AG zitiert. Nun, das kann ich auch und zitiere wörtlich aus dem Protokoll der Einspracheverhandlung zwischen den Anwohnern der Spitalstrasse und der LTB AG, welche am 21.01.2015 stattgefunden hat. Das Protokoll ist von der LTB AG verfasst. Unter Punkt 3.5.2. steht bezüglich der an der Einmündung Schönenwerdstrasse geplanten Barriere Folgendes: „Auf die westliche Barriere kann man aus Sicherheitsgründen nicht verzichten, da das Tram in diesem Bereich eine Geschwindigkeit von 60 km/h aufweist.“  Was stimmt denn nun? Ausserdem erlaube ich mir, darauf hinzuweisen, dass Frau Stucki auch bezüglich der Abgrenzung zwischen dem sogenannten „Eigentrassee“ und dem Gehweg irrt: Dort befindet sich ein Zaun von 1 Meter Höhe. Über eine eventuelle Begrünung mittels einer Hecke o.Ä. ist noch nicht entschieden worden. (Der Zaun führt übrigens pikanterweise dazu, dass beim Tram in einer Notsituation an dieser Stelle die Türen auf der Zaunseite nicht geöffnet werden können.)

Es stimmt, Herr Rüst. Irgendjemand lügt hier.  Und es scheint sich um die Mitarbeiter der LTB AG zu handeln. Das stärkt unser Vertrauen in diese Firma ungemein!

1 Gedanke zu „Und sie rast doch – oder doch nicht?!“

  1. Eine Leserin hat uns gefragt, wie lange wohl ein Krankenwagen im Notfalleinsatz zum Spital an der Barriere warten muss. Fast unvorstellbar wenn zur Lebensretttung jede Sekunde zählt. Gut geplant LTB AG!.

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