Projektgrundlagen realistisch?

Sind die Projektgrundlagen und -annahmen realistisch?

Egloff:  Sicherlich, sonst hätten die Regierungsräte der Kantone Zürich und Aargau die Kredite nicht gesprochen. Das Projekt ist seit Beginn terminlich auf Kurs. Und auch die Kosten sind im Rahmen vergleichbarer Projekte. 

Panzeri:   Nein. Das Projekt basiert allein auf einem Agglomerationsprogramm mit teilweise unrealistischen Annahmen ohne alternative Entwicklungen und Lösungen. Die Planung beruht auf einem überholten Stand und basiert auf „unbegrenztem Wachstum“. Die Folgen der Masseneinwanderungsinitiative und die sich abzeichnende Konjunkturabkühlung sind nicht berücksichtigt. In Schlieren hat dieser Tage die führende Versicherungsgesellschaft der Schweiz, die AXA Winterthur, die Planung einer Wohnsiedlung mit 190 Einheiten abgebrochen, weil sie bereits von einem Überangebot in der Region ausgeht.

Es wird auf einen spekulativen, nicht erhärteten Nutzen der Limmattalbahn für das ganze Limmattal gesetzt. Wachstum allein bringt keine vollen Kassen, denn was von den Gemeinden an zusätzlichen Steuerfranken eingenommen wird, muss hauptsächlich in die Infrastruktur gesetzt werden.

Es fehlen glaubwürdige Bedürfnisabklärungen und die Annahmen sind zu optimistisch und fragwürdig. Die Limmattalbahn nützt den neuen Wohnsiedlungen im Limmatfeld nichts, obwohl diese auch in die Wachstumsannahmen einbezogen wurden. Im Glattpark stehen 8 % der Geschäftsräumlichkeiten leer. Es wird wacker weitergebaut und Studien zeigen, dass sich diese Zahl kaum sinken wird.

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