So genau steht es in der Wahl-Propaganda-Broschüre nicht

Im Stadthaus Dietikon steht zurzeit eine Limmattalbahn Haltestelle als Werbestand für die Abstimmung vom 22. November für einen Kredit von mehreren hundert Millionen Franken.  So genau steht es in der aufgelegten aufwändigen Farbbroschüre nicht.

Leserbrief von Otto Bollinger in der az Limmattaler Zeitung vom 26. Oktober 2015

Lieber auf die Bahn verzichten

Darin steht auch, dass die Bahn 92 % auf eigenem Trassee fahre. Das mag wohl für die ganze Strecke zutreffen. Wir stimmen aber nur über das Trassee im Kanton Zürich ab. Also müsste man doch angeben, wie gross der Anteil Eigentrassee im Kanton Zürich ist, bzw. wie gross in Zürich, Schlieren und in Dietikon. Ich schätze, dass es bei uns weniger als 30 % sind, was die Unfallgefahr stark erhöht. An der kürzlichen Podiumsdiskussion erhielt ich dazu keine Antwort.

Noch schlimmer wurde es, als ich die Frage stellte, wie ich vom Zentrum her kommend links in die Bergstrasse abbiegen könne. Ich wurde von einem zum anderen der anwesenden Stadt- und Gemeinderäte durchgereicht und erhielt die folgenden Antworten: Weiss nicht, Lichtsignal, Barriere, Abbiegeverbot, bis zum Denner hinunterfahren und dann wenden…

Auf der gleichen Strasse begegnen sich die Limmattalbahn und die BDWM, zusammen mit den Bussen, den Autofahrern, den Velofahrern und den Fussgängern. Da soll die Zukunftsbahn noch mit 22 km/h fahren können? Wie viele Barrieren und Ampeln braucht es dazu? Wird das nicht zu einer grossen Behinderung für die Polizei, die Ambulanz und die Feuerwehr?

Verzichtet doch lieber auf diese unnötige und gefährliche Bahn und braucht das Geld für Bodensanierungen (die in Spreitenbach zu teuer sind…). In neuen Bauzonen sollte sauberer Boden eine Bedingung sein. Wir brauchen in unserer Stadt auch in 100 Jahren noch sauberes Grundwasser.

Otto Bollinger

Anmerkungen der Redaktion:

  1. Wir danken allen Leserbrief-Schreibern, die uns jeweils mit einer Kopie des von ihnen eingereichten Originaltextes über ihr Anliegens informieren.So können wir dokumentieren, was die Zeitungs-Redaktionen herausstreichen. Diese Passagen markieren wir zur besseren Übersicht  blau, fett und kursiv.
  2. Dieser Leserbrief datiert vom 19. November. Wurde er von der az so lange zurückbehalten, dass er die glorifizierenden Limmattalbahn-Artikel in den vorherigen Ausgaben nicht tangierte?
  3. Wir haben versucht, die Vermutung von Otto Bollinger zu überprüfen und belegen das in Die Limmattalbahn in Dietikon. (anklicken) Sollten wir falsch liegen, laden wir den Stadtrat Dietikon oder die Limmattalbahn AG gerne zu einem Kommentar ein.

1 Gedanke zu „So genau steht es in der Wahl-Propaganda-Broschüre nicht“

  1. Jetzt muss ich doch mal eine Frage in den Raum stellen. Die Initianten der LTB zeigen den Streckenverlauf auf, aber das wie fehlt mir an manchen Orten, wie die Bergstrassen-Einbiegung, die gerade angesprochen wurde.
    Es fehlt überall an Transparenz.
    Die Bahn kommt von der Badenerstrasse her und überquert beim Dreispitz (Bunkerkreuzung) die Überlandstrasse, um ins Niderfeld zu gelangen. Ich habe vernommen, dass der Gewässerschhutz (AWEL?) eine Tieferlegung der Überlandstrasse wegen dem Grundwasser, von dem unser Tal abhängig ist, nicht bewilligen würde. Wie wird denn dann die Strasse überquert?
    Etwa eine minimale Tieferlegung (soweit, wie man darf) und als Ausgleich in die Höhe ein Viadukt ?
    Wenn die Überlandstrasse tiefer gelegt würde, bräuchte es wahrschenlich ein Pumpwerk wie bei der Unterquerung der Bahnlinie. Und ein Pumperk kostet und braucht Unterhalt.
    Und zudem müsste der Bunker, der wie ich vernommen hatte, wegen den hohen Entsorgungskosten damals durch untergraben versenkt wurde, auch weggeräumt werden. Das gäbe überall enorme Zusatzkosten,
    Oder wird dann einfach die Lichtsignalanlage entsprechend angepasst?
    Und überhaupt, wer hat dann eigentlich Vorfahrt? Natürlich der ÖV. Aber die Busse sind auch ÖV. Wer dann zuerst ?
    TBH

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