Bummelbahn durchs Limmattal

Leserbrief in der az Limmattaler Zeitung vom 21. August 2015:

In den letzten Tagen fand in Leserbriefen eine intensive Diskussion statt zum Thema: Mit welcher Geschwindigkeit wird die Limmattalbahn dereinst durch unser Tal fahren. Sind es 60 oder nur 20 km/h?

Der Planungsbeginn  für die Bahn liegt schon einige Zeit zurück. Die Glattalbahn war im Bau und alle Politiker träumten von einem Wunderwerk, das am Entstehen war. Dasselbe, oder noch viel besser, sollte auch im Limmattal gebaut werden. Eine Bahn, kein Tram, auf einem eingezäumten, eigenen Trasse sollte rasenderweise Altstetten mit Killwangen verbinden. Angekündigt wurde eine Bahn, die mit bis zu 60 km/h fahren sollte. Nach Aussage der Limmattalbahn AG kämpften sie um jede Sekunde Fahrzeit.

Die Glattalbahn wurde eröffnet und brauste, vermutlich mit bis zu 60 km/h, durch die Gegend. Das Resultat: wöchentliche Meldungen über Unfälle. Über Jahre wurde nach Abhilfe gesucht. (Verschiedenen baulichen Massnahmen brachten keinen Erfolg.) Geändert hat sich die unsägliche Situation erst, nachdem an den kritischen Stellen die Geschwindigkeit gesenkt wurde. Danach reduzierten sich auch die Unfälle. Da bei der Limmattalbahn AG Personen beschäftigt sind, die immer noch lernfähig sind, wurde dort, Gott sei Dank, das Konzept geändert. Um Diskussionen wie wir sie im Limmattaler verfolgen konnten zu vermeiden und vor allem, um die betroffene Bevölkerung zu informieren, fehlt zum Beispiel. eine Pressemitteilung der Limmattalbahn AG mit etwa folgendem Inhalt: „Aufgrund der Erfahrung bei der Glattalbahn mussten wir von der schnellen Limmattalbahn absehen. Anstelle der Bahn bauen wir jetzt ein Limmattaltram. Dieses wird mit einer Geschwindigkeit verkehren, die die anderen Verkehrsteilnehmer nicht unnötig gefährdet“.

Liebe Stimmbürger merken Sie sich: Für ca. 800 Mio. Franken erhalten wir eine Bummelbahn (Schleichbahn) durchs Limmattal  (Nur unwesentlich schneller als der bestehende Bus.), Neubaugebiete werden nicht erschlossen dafür aber, ohne Rücksicht, bestehende Wohnquartiere verunstaltet.

(Kursiv in Klammern: Was von der az Redaktion gekürzt oder geändert wurde)

Schreibe einen Kommentar