Der Schuss von der Kanzel

Schon in C.F. Meyer‘s Novelle „Der Schuss von der Kanzel“ hat es päng gemacht. Und auch dieser Tage hat es erneut einen riesen Päng gegeben, als wir Steuern gebeutelte Bürger von Dietikon erfahren mussten, dass der Steuersatz demnächst um weitere 5 bis 10 Punkte angehoben werden soll.

Offenbar weiss bei den Behörden die rechte Hand noch immer nicht, was die linke tut. Ob bei Regierungsrat Stocker, der wehmütig vom verschuldeten Kanton Zürich jammert, aber gleichzeitig freudestrahlend das Milliardenwerk Limmattalbahn bejubelt, oder hier in Dietikon, wo vom finanziellen Kollaps die Rede ist, derweil sich aber als grossmütiger Visionär wähnt, wer von der Kanzel herab für noch mehr Lärm, noch mehr Verkehr, für Trams im Dreiminutentakt und Tausende von Pendlern eintritt. Von jedem normal tickenden Funktionär müsste doch im Hinblick auf die desolaten Finanzen ein mutiger Entscheid zu erwarten sein, wonach der Bau dieser masslosen Limmattalbahn zumindest auf rosigere Zeiten zu verschieben sei.

Wenn dereinst die von Dietikon zu berappenden Kosten für den Bahnunterhalt, für Betriebskosten, Expropriationskosten, Kosten für den Leitungsbau, für die Sanierung von Strassen sowie für Kauf und Abriss von Wohnhäusern auf dem Tisch liegen, wird es erneut zu einem Päng und einer weiteren Steuerfusserhöhung von 5 oder mehr Prozent kommen.

Und irgendwann wird männiglich feststellen, dass die horrenden Steuerbelastungen nur noch Wanderzuzüger anlocken, das sind Steuerzahlende auf Zeit, die nur so lange hier auf die Schnelle eine Wohnung beziehen, bis sie in einer steuergünstigeren Gemeinden eine für sie passende Bleibe finden (Bergdietikon 87 Prozent Steuern, Oetwil 104, Aesch 98, Unterengstringen 106, Geroldswil 107, Dietikon 136 Prozent).

Dann wird es zum ganz grossen Päng kommen, dem massenhaften Exodus aus Dietikon mit dem finalen Schlussakt:
„Der Letzte möge doch die Lichter löschen.“
Päng und Tschüss

Arnold Locher, Dietikon

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