Aussteigen – Die Bedenken einer Bürgerin

Wir danken Frau Astrid Stutz aus Schlieren,  die uns freundlicherweise Ihre Bedenken geschildert hat, die sie dieser Tage Regierungsrat Stocker dargelegt hat. Mit ihrer Erlaubnis fügen wir diesem Brief auch noch ihre früher geäusserten Gedanken an.

Sehr geehrter Herr Stocker

Der grosse Widerstand der der LTB entgegen gebracht wird, sollte Sie dazu veranlassen, sich ernsthaft Gedanken zu machen, ob es nicht vernünftig ist, dieses Projekt endgültig zu begraben. Leider ist für dieses unsinnige Projekt schon viel zu viel Geld in den Sand gesetzt worden, doch ist es immer noch möglich auszusteigen.

Dieses Geld kommt weder vom Bund noch vom Kanton, sondern nur von uns Steuerzahlern. Der Bund und die Kantone verwalten nur das Geld, das wir mit unseren Steuern entrichten, und wir leben in einer Demokratie wo wir mitbestimmen, was mit unserem Geld geschieht. Wenn einem Projekt so grosser Widerstand entgegengebracht wird, steht es unter keinem guten Stern und kann nicht gut herauskommen.

Als Politiker stellt man sich ja bekanntlich in den Dienst des Volkes und das bedeutet dessen Meinungen zu respektieren und danach zu handeln. Auch Politiker sind „nur“ Menschen und können sich irren, wenn sie dies dann jedoch eingestehen und eine Kehrtwende machen, verschafft ihnen das Glaubwürdigkeit und Respekt. Das Beispiel von ZH – Altstetten mit der Tramlinie zwei macht dies deutlich.

Astrid Stutz, Schlieren

 

Ihre früheren Gedanken, die im Juli 2013 im Limmattaler erschienen sind:

In der Limmattaler Zeitung vom 5. Juli stand geschrieben, dass Sie in einem Interview gesagt haben, dass Sie uns mit der Limmattalbahn ein Geschenk im Umfang von 600 Millionen Franken machen wollen. Sind Sie sich denn ganz sicher, dass wir dieses Geschenk wollen? Haben die Projektverantwortlichen die Bewohner des Limmattals gefragt, ob sie mit dieser Bahn einverstanden sind? Es besteht eher der Eindruck dass uns diese Bahn aufgezwungen werden soll und die grosse Mehrheit, die dagegen ist will man mit faulen Argumenten überzeugen. Wir haben im Limmattal ein gut funktionierendes Busangebot, das noch erweitert werden kann. Zum Beispiel wäre es sinnvoll, die direkte Verbindung zwischen Schlieren und Dietikon, die vor einigen Jahren aufgehoben wurde, wieder einzuführen. Dies ist ein Wunsch vieler Einwohnerinnen und Einwohner, da der Umweg über das Urdorfer Industiergebiet sehr zeitaufwändig ist. Vor einigen Jahren wurde die Badener- Zürcherstrasse saniert, auf zwei Spuren reduziert und es wurden Busspuren eingebaut. Die Limmattalbahn wäre für alle Verkehrsteilnehmer ein Hindernis, die Kosten würden sich nie lohnen und der Unterhalt bestimmt auch uns Steuerzahler erheblich belasten was zu einer Einbusse der Attraktivität des Limmattals als Wohnort führen würde. Deshalb teile ich Ihnen mit freundlichen Grüssen mit, dass wir diese Bahn nicht wollen, und Zitat: nicht „müssen wollen“. Sie können sich dieses Geschenk sparen und das Geld (von uns Steuerzahlern) besser einsetzen.