Die Prospekte zahlen die Steuerzahler

Leserbrief in der az Limmattaler Zeitung vom 25. April 2015:

Gestern war ein Hochglanzprospekt der vier von der Limmattalbahn betroffenen Gemeinde-Regierungen in allen Briefkästen der Region. Den Einwohnern von Schlieren, Urdorf, Dietikon und Spreitenbach wird versucht, klarzumachen, dass wir die unnütze und teure Bahn brauchen. Zahlen tun diese Prospekte die Steuerzahler der Gemeinden, darum kann man aus dem Vollen schöpfen. In diesem, von uns bezahlten Prospekt steht auch noch, dass viele unserer Wohnungen veraltet seien. Kaum ein Haus hier im von der Linienführung betroffenen Schlieren West ist älter als 40 Jahre. Viele Wohnungen sind sicher noch nicht einmal abbezahlt und sollen nach Meinung unseres Stadtpräsidenten schon veraltet und abbruchreif sein. Es bestätigt wieder meine schon oft kundgetane Meinung, dass für den Stadtrat von Schlieren, Schlieren am Kesslerplatz aufhört. Für ihn steht einzig die Enklave Spital Limmattal auf Schlieremer Boden. Die zwei Vereine, deren Mitglieder gegen die Bahn sind, müssen ihre Aktivitäten, wie z.B. Rundschreiben oder den Druck der Referendumsbögen und das Porto selbst bezahlen. Wenn es zu einem Abstimmungskampf kommen sollte, geht dasselbe Spiel wieder von vorn los. Die befürwortenden Regierungen bewilligen sich das Geld, die Vereine müssen sich das Geld zusammen betteln.

Gestern traf ich einen Nachbarn im Haus, er hatte den Prospekt der Gemeinden für die Bahn in der Hand. Er fragte mich, ob ich das Pamphlet unserer, ich zitiere „Dreckregierung“ Zitatende, schon gelesen habe. Dieser Satz geht mir nicht mehr aus dem Kopf.

Heidemarie Busch, Schlieren
Gemeinderätin CVP