Die zwei Toten sind genau zwei Tote zu viel

Es ist schon wieder passiert – letzte Woche gleich zweimal: ein Unfall mit der Glattalbahn (GTB). Ich bin erschüttert, dass nun erneut ein Mensch sein Leben verlieren musste. Musste? Velo gegen Tram – da stehen die Chancen schlecht, mit oder ohne Helm (unsäglich, dass nun auf diesem Detail „herumgeritten“ wird). Das Tram stellt eine Gefahr dar, vor der die anderen Verkehrsteilnehmer wirksam zu schützen sind. Das hochgelobte Sicherheitskonzept der GTB leistet dies offensichtlich nicht. Es ist ein Armutszeugnis, dass man es nach 4 Jahren immer noch nicht geschafft hat, hinsichtlich der Sicherheit sichtbare Verbesserungen zu erreichen. Nun wurde zu allem Unglück dieses (Un-)Sicherheitskonzept für die Limmattalbahn (LTB) übernommen, zufällig ist nämlich der ehemalige Gesamtprojektleiter der GTB heute Verwaltungsratspräsident der LTB AG. Die Plangenehmigungsbehörde (Bundesamt für Verkehr) wird zu entscheiden haben, ob die LTB mit diesem Sicherheitskonzept überhaupt genehmigungsfähig ist. Von den Ignoranten der LTB AG erwarte ich mehr als jeweils die lapidare Aussage, man beobachte die Sicherheitslage bei der GTB und „jeder Unfall ist ein Unfall zu viel“ (nur sinnfreies Geschwafel). Es ist nicht nur für mich, sondern für jeden Menschen inakzeptabel, dass gemäss der Risikoanalyse für die LTB „gelegentlich ein Toter“ als unerwünschtes aber tolerables Risiko eingestuft wird. Die 2 Toten bei der GTB innert 4 Jahren sind jedenfalls genau 2 Tote zu viel.
Irene Brunner, Schlieren, Leserbrief in der Limmattaler Zeitung vom 13.08.2014

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