Alternativen wurden nie geprüft

Leserbrief in der Limmattaler Zeitung vom 28. März 2015

Am nächsten Montag wird der Zürcher Kantonsrat das Projekt Limmattalbahn verhandeln und über einen Staatsbeitrag von 510,3 Mio. Franken an die geplanten Gesamtkosten der Limmattalbahn von 755 Mio. Franken bzw. 56‘000 Franken pro Meter  (ohne Fahrzeuge) sowie 136,3 Mio. Franken für ergänzende Massnahmen am Strassennetz, teilweise im Zusammenhang mit der Limmattalbahn, entscheiden.

Diesem Projekt sind nie detaillierte Alternativen mit Vor- und Nachteilen und mit verschiedenen Entwicklungsszenarien gegenüber gestellt worden. Von Anfang an ist die Limmattalbahn als einzige Lösung für die Bereitstellung der zukünftigen Transportkapazität verfolgt und propagiert worden. Berechnungen von möglichen zusätzlichen Kapazitäten bei der S-Bahn und beim Busbetrieb sowie Nachteile und Probleme der geplanten Limmattalbahn wie unter www.Limmattalbahn-Nein.ch, einsehbar, sind bis heute ausgeblendet worden.

Wer genauer hinschaut, stellt auch fest, dass der Vergleich der Limmattalbahn mit der Glattalbahn in einem neu erschlossenen Gebiet ohne entsprechenden öV, vor .allem für die Region Schlieren und Dietikon deplatziert ist, weil diese im Einzugsgebiet der Limmattalbahn kaum mehr bedeutendes Entwicklungsgebiet aufweist. Deshalb ist die Limmattalbahn hier überflüssig. Die hohen Investitions- und Betriebskosten bei geringem Nutzen sind somit nicht gerechtfertigt.

Übrigens: Wie hoch sind die Auslastung und der Verlust der hochgelobten Glattalbahn?

Können die Mitglieder des Kantonsrates ausserhalb des Limmattals einem Projekt zustimmen, das die betroffene Bevölkerung gar nicht will? Dabei wäre noch die prekäre Finanzlage bei Bund, Kanton und den Gemeinden Schlieren und Dietikon zu berücksichtigen.

Wollen die Mitglieder des Kantonsrates, nach Kenntnisnahme der sich bei einer Realisierung der Limmattalbahn abzeichnenden Nachteile und Probleme, solch horrend hohe Kosten wirklich bewilligen ohne  Alternativen, u.a. auch mit den bestehenden Verkehrsträgern S-Bahnen und Busse geprüft zu haben, und dafür auch die Verantwortung übernehmen?